Der letztjährige Sieger des Kreispokals, die jetzige C-Jugend des VfR Hangelar, verlor am Dienstag in der ersten Runde des Kreispokals mit 3:6 gegen den SV Lohmar. Damit ist der letztjährige Double-Gewinner trotz einer respektablen Leistung frühzeitig aus dem Pokal ausgeschieden.

Die C-Jugend des VfR eröffnete die neue Saison mit einem Kreispokalspiel gegen den SV Lohmar. Der Wechsel auf das große Feld mit den großen Toren, die 11er-Besetzung und die Umstellungen in der Mannschaft mit vier fünf neuen Spielern hätte die C-Jugend vielleicht noch verkraftet. Dass die C-Jugend des SV-Lohmar allerdings überwiegend mit dem Jahrgang 1999 besetzt war, konnte dann auch der starke Mannschaftsgeist des VfR nicht mehr wett machen. Zwar wussten die Fans, dass das Team sich in dieser Saison erst einmal an die neuen Rahmenbedingungen gewöhnen muss. Aber ein klein wenig Hoffnung keimte dennoch. Schließlich hatte das Team in der letzten Saison häufig mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung Nachteile egalisiert.

Die Gegner begannen jedoch gleich zu Anfang sehr stark. Insbesondere das Mittelfeld überbrückten sie stets schnell mit Doppelpässen und schoben dann die Pässe durch unsere Abwehr auf die schnelleren Stürmer. Für die Jungs, die letzte Saison auf dem kleinen Feld das Doppeln der Angreifer perfekt beherrscht hatten, waren mit einer Raumdeckung zunächst noch überfordert. So stand es nach drei Minuten schon 1:0 für die Gegner.

Wie gewohnt, fanden die Jungs jetzt aber schnell zueinander und spielten sich selbst erste Chancen heraus. Nach 10 Minuten zeigte Daniel einen ersten Angriff über Rechts, musste dann aber auch feststellen, dass das Tor zwar größer, die Wege bis dahin aber auch weiter geworden waren. In der 13. Minute stach zum ersten Mal Paul Richartz auf der linken Seite durch, flankte dann aber einen Moment zu spät in die Mitte. Es sollte nicht der letzte Versuch des heute überragend agierenden Flügelstürmers bleiben.

Als das Team sich so richtig reingespielt hatte, kam es in der 20. Minute zu einem der unnötigen Ballverluste im Mittelfeld – die Entfernungen beim Zuspiel auf dem großen Feld müssen noch geübt werden. Die Flanke konnte die Abwehr zunächst noch abwehren, den zweiten Ball verwandelte Lohmar dann allerdings eiskalt zum 2:0.

Der VfR kämpfte dennoch weiter und zeigte in der 24. Minute seine Klasse. Leif Dreeser holte sich mit einem schönen Steilpass auf Paul Richartz seinen ersten Assist für diese Saison. Fast drohte Paul sich noch vom Gegenspieler abdrängen lassen, setzte sich dann allerdings doch fair durch und platzierte den Ball mit links genau zwischen dem herausstürmenden Torwart und dem Pfosten. Mit dem Anschlusstreffer keimte wieder ein wenig Hoffnung bei Trainer und Fans.

Zum unglücklichen Zeitpunkt, nämlich in der 34. Minute – also eine Minute vor der Halbzeit – fing sich die Elf aus Hangelar dann allerdings das 1:3 nach einem Ballverlust im eigenen Angriff. Hinzu kam noch ein Abpraller quer durchs Mittelfeld vor die Füße des Gegners, der wieder aus kurzer Entfernung verwandelte. Felix Everts im Tor der Hangelarer zeigte ein gutes Spiel im großen Tor, blieb aber bei den Treffern der Gegner letztlich chancenlos. Mit dem Zwei-Tore-Rückstand ging es in die Pause.

Nach der Pause verschlief der VfR die ersten fünf Minuten komplett und lag prompt nach einem Fernschuss der Gegner in der 36. und einem Getümmel im Sechszehner in der 37. mit 1:5 hinten. Damit war das Spiel natürlich gelaufen. Aber die Jungs wollten nochmal zeigen, was sie drauf haben. Vor allem Paul Richartz wollte sich nicht mit der Niederlage anfreunden. Er zeigte in der 44. Minute ein Reus-reifes Solo durch die komplette Abwehr des SV Lohmar und legte den Ball am Torwart vorbei zum 2:5. Auch beim folgenden 3:5 zeigte er seine Sprintstärke beim klassischen Flügelsprint, zog nach innen und verwandelte erneut.

Der SV Lohmar spielte nun allerdings seine körperliche Stärke aus. Diese physische Überlegenheit war teilweise in der ersten Halbzeit noch mit Laufstärke und kluge Pässe zu kompensieren. Ende der zweiten Halbzeit fehlte dann allerdings beim VfR die Konzentration hierfür. Viele gerade erst erkämpfte Bälle verloren sie durch das Pressing der Lohmarer zu schnell wieder. Kurz vor Schluss in der 67. Minute stellten sie den alten Toreabstand denn auch wieder her.

Insgesamt war es für den VfR ein sehr gutes Spiel, weil die Mannschaft das rausgeholt hatte in dem ersten wirklichen Test auf dem großen Platz, was möglich war. Die Fans waren auf jeden Fall zufrieden und freuen sich auf die nächsten Ligaspiele. Schließlich erscheinen die Jungs auch erstmals wegen des großen Platzes und der großen Tore als „richtige“ Fußballer.