Die D1 reiste zum verspäteten Start der Freiluftsaison nach der Winterpause als Tabellenführer zum SC Uckerath II. Um es gleich vorweg zu sagen: der Schiedsrichter war nicht der entscheidende Faktor, dass die Mannschaft verlor. Aber seinen Job machte er auch nicht. Und damit ist nicht das von ihm übersehene Abseits zum 2:1 Siegtreffer der Uckerather gemeint. Solche Fehler passieren nun mal im Fußball. Aber die nicht geahndeten Fouls in Reihe – teilweise gleich mehrere an Nico Greis in einem Spielzug – hätte der Schiedsrichter unterbinden müssen. Auch im Jugendfußball kann man Spieler zum Abkühlen im Seitenaus aus dem Spiel nehmen. Stattdessen pfiff er die Hangelarer Fans zurück, die um die Gesundheit ihrer Spieler bangten. Gerade bei den Jugendmannschaften gilt eben nicht der Spruch des gegnerischen Trainers, dass Fouls eben zum Fußball dazugehören. Statt beruhigend  einzuwirken, forderte er noch mehr Aggressivität von seinen Jungs. Eine enttäuschende pädagogische Vorstellung.

Aber zurück zum Spiel. Die Hangelarer schafften sehr früh die Führung. Entschlossen hatte sich Benedikt Skora auf der linken Seite durchgesetzt. Nach sieben Minuten stand es 1:0. Danach zogen sich die Hangelarer jedoch tief in ihre Hälfte zurück. Da sie gleichzeitig bei Gegenangriffen im Mittelfeld nicht nachrückten, waren die Stürmer gegen die kompakte Abwehr der Gegner machtlos. Zudem bekam die Abwehr der Hangelarer häufig Probleme, weil sie den Ball nicht sauber aus dem Strafraum schlugen. Dies nutzten die Gegner noch kurz vor der Halbzeit zum Ausgleich.

Mannschaft und Fans wärmten sich in der Halbzeitpause bei Minustemperaturen im Vereinsheim auf. Das Trainergespann sprach die Schwächen an. Aber an manchen Tagen können auch sie den Hebel einfach nicht mehr umlegen. Direkt nach dem Wiederanpfiff zeigte die Mannschaft zwar zunächst einen schönen Angriff über rechts. Den Flankenball von Michael Ferres konnten die Stürmer jedoch nicht verwandeln. Besonders für Leif Dreeser war an diesem Wochenende das Tor wie vernagelt. Nach dem Angriff verfiel die Mannschaft zudem wieder in das alte Muster. Zu den unsauberen Pässen kam in dieser Phase auch noch die unfaire Aggressivität der Gegner hinzu (siehe oben). Um den kalten Fußballtag in der Provinz zu komplettieren, schafften die Uckerather zehn Minuten vor Schluss bei zunehmendem Schneefall auch noch den unverdienten Siegtreffer. Der Schiedsrichter hatte eine klare Abseitsstellung übersehen. In der Eins-zu-Eins-Situation mit dem gegnerischen Stürmer hatte der sehr gute Felix Everts im Hangelarer Tor keine Chance.

Das Spiel muss man angesichts der überragenden Siege vor der Winterpause abhaken. Die Fehler wurden erkannt und an diesen kann das Trainergespann arbeiten, wenn der Schnee nicht weiter dazwischen kommt. Selbst der Schiedsrichter gestand nach dem Spiel gegenüber den Spielern seine Schlechtleistung ein. Ein wenig zu spät, aber immerhin.

Da die direkten Verfolger in der Tabelle auch patzten – Siegburg erreichte nur ein Unentschieden gegen Mühleip – bleiben die Hangelarer mit drei Punkten Vorprung an der Tabellenspitze. Im direkten Vergleich mit Siegburg am nächsten Wochenende könnten sie den Abstand ausbauen. Die Mannschaft muss sich nur auf ihre Stärken besinnen. Die Fans stehen weiter in voller Stärke hinter der Mannschaft.

Ach so, bevor ich es vergesse: Nein, es gibt keine Verhandlungen mit Jupp Heynckes und die Fans stehen trotz des kleinen Durchhängers auch weiter voll hinter dem Trainergespann.