Samstag, 2. März um 13 Uhr, in Siegburg. Blauer Himmel, schönstes Fußballwetter und die D1 strotzt vor Spiellaune. Da ist der Siegburger SV 04 II als direkter Verfolger in der Tabelle auf Platz zwei und kommender Pokalfinalgegner genau der richtige Gegner. Die Trainer Jürgen Zöller und Carsten Greis mussten daher kaum mehr motivieren.

Um eine Viertelstunde verspätet startete das Spiel mit einem Knaller. Nico Greis beförderte in der dritten Minute nach einem sehenswerten Angriff das Leder ins gegnerische Netz. Schon nach wenigen Minuten wurde damit klar, dass die Mannschaft heute ein ganz anderes Bild abgeben würde als bei der Niederlage am letzten Samstag in Uckerath. Dazu trug auch ein vor allem in der ersten Halbzeit kämpferischer, aber dennoch fairer Gegner bei. Gerade bei Standardsituation war Siegburg stets gefährlich, weil sich die Ecken am Fünfer immer leicht vom Torwart wegdrehten. Ecken gab es vor allem wegen eines sehr schnellen rechten Flügelläufers zu hauf. Aber letztlich machte es das Spiel nur für die Zuschauer besonders sehenswert. Zählbares konnten die Siegburger zu ihrem Leidwesen nicht daraus machen. Benedikt Skora und Anton Höffer liefen die Außenstürmer ab und Rico Tautges machte die Räume eng. Felix Everts stürmte stets rechtzeitig aus dem Tor, wenn der Gegner einmal drohte eine der seltenen Lücken in der Abwehr auszunutzen. Die hohen Bälle in den Strafraum klärte Daniel Hefele per Kopf und die langen Bälle der wieder gesundete Maxim Gnom mit einem unglaublichen Sprint á la Usain Bolt.

Mit einer heute äußerst sicher arbeitenden Abwehr warteten der Hangelarer Sturm geduldig auf seine Chancen. Immer wieder kombinierten sie sich vorbildlich aus der Abwehr über das Mittelfeld und die beiden Flügel nach vorne zum Tor. Immer wieder musste der gute Siegburger Torwart in letzter Minute retten. So dauerte es bis zur 21. Spielminute als Daniel Hefele einen seiner trickreichen Flankenläufe über links zeigte, kurz den Kopf hob, den Ball scharf vor den Torwart in den Strafraum brachte, wo Leif Dreeser eiskalt zum 2:0 verwandelte. Nur drei Minuten später machte Nico Greis den Robben. Von rechts kommend umkurvte er zwei Verteidiger und hämmerte den Ball gegen die Latte. Mit dem 2:0 zur Pause konnten die Zuschauer die leckeren Waffeln der Siegburger und den guten Kaffee genießen. Die Mannschaft kam heute ohne die Verbesserungsvorschläge der vielen Co-Trainer – auch als Eltern bezeichnet – aus.

Leif Messi Dreeser heute wieder mit altbekannter Torgefährlichkeit

Der Siegburger SV fand auch in der zweiten Halbzeit bis auf die scharf getretenen Ecken kein Rezept gegen die konzentrierte Abwehrarbeit der Hangelarer Hintermannschaft. Vielmehr erhöhten die Hangelarer nun auch noch den Druck, weil sie merkten, dass die Gegner nun etwas kraftloser nach vorne spielten. In der 38. Minute zündete der bis dahin etwas verhalten spielende Michi Ferres den Turbo auf dem rechten Flügel, umkurvte dabei seinen Gegner und spielte den Ball in den Rücken der gegnerischen Abwehr auf Leif Dreeser, der den Ball mit Wucht unter das rechte Lattenkreuz hämmerte. Jugendfußballweltklasse.

Danach zeigte die D1 zur Freude der mitgereisten Fans eine schöne Kombination nach der anderen. In der 55. Minute nutzte Daniel Hefele dann aber eine Standardsituation mit einer Ecke, um das 4:0 zu machen. Die Siegburger knickten nun völlig ein. In der 57. zeigte Leif Dreeser mit seinem dritten Tor, warum er immer noch den Spitznamen Messi verdient. Und nur eine Minute später war es Robin Kohl, der als Mittelstürmer den Schlusspunkt zum 6:0 Endstand setzte. Wäre die Mannschaft noch ein klein wenig risikofreudiger beim Steilpass auf die Mittelstürmer gewesen, hätte es hier leicht zweistellig enden können. Aber dies hätte für die tapfer kämpfenden Siegburger dann vielleicht doch ein falsches Bild abgegeben. Manchmal läuft’s halt nicht und eine Woche drauf, kann man sich eine solche Leistungsexplosion wie bei den Hangelarern dann wieder kaum erklären. Fußball wird eben auf dem Platz und im Kopf gespielt.

Robin Kohl lauert in der Mitte von drei Mann gedeckt auf den nächsten Ball

Die D1 aus Hangelar steht nun vor dem Start der Rückrunde mit noch einem ausstehenden Nachholspiel mit 21 Punkten und sechs Punkten Vorsprung vor den punktgleichen Mannschaften aus Siegburg und Kaldauen. Am kommenden Samstag kann die Mannschaft in Kaldauen einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft machen.